Abnehmen wie an der Börse

Abnehmen wie an der Börse

2. März 2020 0 Von Daniel

Ich habe mich gefreut, als ich mich diese Woche auf die Waage stellte und sie mir bescheinigte, 600 Gramm abgenommen zu haben.

Nicht so dolle, oder? Au contraire! Rechnen wir mal hoch: 600 Gramm pro Woche bedeuten im Monat mal eben 2,5 Kilo. Auf diese Weise kann man im Jahr theoretisch 30 kg abnehmen. Und das wäre allemal nachhaltiger als eine schnelle Kohldiät mit Jojo-Effekt.

Aber Hand aufs Herz: Es wird nicht bei 600 Gramm pro Woche bleiben. Jeder, der schon mal abgenommen hat, weiß, dass es nicht wenige “0-Wochen” gibt. Vielleicht sogar mal Rückfälle. Aber man muss eben das große Ganze sehen, das Ziel in den Augen behalten. Das ist wie mit Aktien. Irgendeine Art von Altersvorsorge sollte man haben. Also haben wir uns mal mit einem Freund unterhalten, was das so geht. Und tatsächlich war die Freude groß, als ich nach zwei Wochen bereits 40 Euro plus im Depot zu verzeichnen hatte. Hätte ich mich mal eine Woche lieber nicht eingeloggt. Auf einmal waren es 170 Euro minus. Schönen Dank auch!

Aber: Aktien und Fonds sind eben eine langfristige Anlage. Und wenn man sich die Fonds, besonders die breit gestreuten, anschaut, stellt man schnell fest, dass sie im Verlauf von 6 Monaten, eines Jahres oder von 5 Jahren durchaus satte Zuwächse haben. Und daran sollte man sich orientieren. Ich glaube nicht, dass es „das schnelle Geld” gibt. Mit dieser Hoffnung kann höchstens der Anbieter schnell reich werden. Oder es ist illegal.

Worauf ich hinaus will: Lieber orientiere ich mich an langsamen, aber stabilen Werten, als innerhalb von 4 Wochen 10 kg verlieren zu wollen (um danach wieder 11 kg dazu zu „gewinnen”).

Ein weiterer Vorteil: Es ist mit viel weniger LQEs zu rechnen, mit Lebensqualitätseinbußen. Warum? Ist doch klar, um 5 kg in einer Woche abzunehmen, muss ich von jetzt auf sofort auf alles verzichten, was irgendwie Spaß macht, sonst klappt das nicht. Alle Kohlenhydrate und Zucker, Alkohol sowieso.

Foto von Sonja Maric von Pexels

A propos: Ich war ganz stolz darauf, von Samstag bis einschließlich Freitag kein Bier getrunken zu haben. Ja, so weit ist es schon 🙂 Mit kleinen Dingen Freude machen 🙂

Man sagt ja immer so beiläufig, dass man kein Problem damit hätte, auf Alkohol zu verzichten. Wenn es sein müsste. Wenn man wirklich wollte. Der Bedarf, die Not ist aber natürlich nicht gegeben, also schenk ein! Deshalb finde ich es dann doch sehr beruhigend, mir selbst bewiesen zu haben, dass es auch mal eine Woche ohne Bier geht (und ohne Wein und Schnaps natürlich auch).

Foto von Leigh Patrick von Pexels

Und allein dadurch, dass ich auf die abendlichen Biere verzichtet habe, hab ich 600 Gramm abgenommen. Was für ein geringer Einsatz eigentlich, oder? Klar, das Naschen habe ich auch drastisch reduziert. Aber eben nicht auf 0 zurück geschraubt. Hier mal den Kindern ein Tofifee abgekauft oder als „Papa-Steuer” eingezogen. Dort mal nach dem Gottesdienst bei den Keksen zugelangt. Und dennoch kann ich mich über eine kleine Abnahme freuen.

Und das führt mich, um den Kreis zu schließen, wieder zu dem Aktienvergleich zurück. Lieber langsam und stetig (und auch sozialverträglich) daran arbeiten, als kurzfristige Erfolge zu feiern, die sich danach schnell wieder ins Gegenteil umkehren.

Was ich zum Beispiel unheimlich gerne mache: Am Wochenende für meine Familie kochen. Dann findet man mich so ab 14 oder 15 Uhr in der Küche. Das Radio läuft und bei dem einen oder anderen Bier werden dann Soßen kreiert und leckere Gerichte gezaubert. Das kann ich auch weiterhin tun und dennoch dabei abnehmen.

Nur eben nicht jeden Tag 🙂